Patientenverfügung

Erstelldatum: 15.09.2023

Was ist eine Patientenverfügung?

Eine Patientenverfügung ist ein rechtliches Dokument, in dem jemand im Voraus festlegt, welche medizinischen Maßnahmen er wünscht oder ablehnt, falls er zukünftig nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen. Dies könnte aufgrund von schwerer Krankheit, einem Unfall oder altersbedingter Beeinträchtigung der Fall sein. In der Patientenverfügung kann man zum Beispiel festlegen, ob lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen werden sollen oder nicht. Es ist ein wichtiges Instrument zur Wahrung der persönlichen Autonomie und des Selbstbestimmungsrechts, wenn man dazu selbst nicht mehr in der Lage ist.

Ältere Frau mit grauen Haaren und Brille sitzt an einem Schreibtisch und füllt konzentriert ein Formular auf einem Klemmbrett aus. Sie trägt einen grauen Rollkragenpullover und auffällige Ohrringe. Auf dem Tisch befinden sich ein Telefon, ein Glas mit Stiften und weitere Büroartikel. Im Hintergrund ist ein modernes Büro mit hellen Möbeln zu sehen.

Wann tritt eine Patientenverfügung in Kraft?

Eine Patientenverfügung tritt in Kraft, sobald Sie als Patient nicht mehr in der Lage sind, Ihre eigenen medizinischen Entscheidungen zu treffen. Die Verfügung gibt Ärzten und Familienangehörigen eine klare Anleitung zu Ihren Wünschen bezüglich Ihrer medizinischen Behandlung. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Patientenverfügung regelmäßig überprüfen und aktualisieren, insbesondere wenn sich Ihr Gesundheitszustand ändert. Eine detaillierte und gut durchdachte Patientenverfügung kann Ihnen helfen, die Kontrolle über Ihre medizinische Versorgung zu behalten, auch wenn Sie diese Entscheidungen nicht mehr selbst treffen können. Sie kann zudem den Angehörigen schwere Entscheidungen abnehmen und Streitigkeiten vermeiden. Es ist daher ratsam, frühzeitig über die Erstellung einer Patientenverfügung nachzudenken und sich dazu professionell beraten zu lassen.

Wie erstellt man eine Patientenverfügung?

Bei der Erstellung einer Patientenverfügung sollten Sie zunächst Ihre Wünsche und Vorstellungen für medizinische Behandlungen im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls festlegen. Es ist wichtig, diese Entscheidungen schriftlich festzuhalten und dabei so konkret wie möglich zu sein. Sie sollten auch eine Vertrauensperson benennen, die Ihre Entscheidungen kommuniziert, wenn Sie dazu nicht in der Lage sind. Es kann hilfreich sein, Ihre Patientenverfügung mit einem Arzt oder Anwalt zu besprechen, um sicherzustellen, dass Ihre Wünsche richtig verstanden und umgesetzt werden. Vergessen Sie nicht, Ihre Patientenverfügung regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Es gibt im Internet sowie bei verschiedenen Organisationen Muster, welche Sie verwenden können, um Ihre individuelle Patientenverfügung zu erstellen. Beim Bundesministerium der Justiz finden Sie eine Broschüre, welche Ihnen Textbausteine sowie eine genaue Erläuterung bietet, welche helfen soll, die für Sie passende Patientenverfügung zu erstellen.

Wie kann eine Patientenverfügung aktualisiert oder widerrufen werden?

Eine Patientenverfügung kann jederzeit aktualisiert oder widerrufen werden. Bei einer Aktualisierung sollten Sie das Datum der Änderung und Ihre Unterschrift hinzufügen. Es ist ratsam, alle alten Kopien zu vernichten, um Verwirrung zu vermeiden. Beim Widerrufen ist es wichtig, eine schriftliche Erklärung abzugeben, die verdeutlicht, dass Sie die Verfügung widerrufen möchten. Diese Erklärung sollte datiert und unterschrieben sein. Informieren Sie alle beteiligten Personen, wie z. B. Ihren Arzt oder Bevollmächtigten, über die Änderungen. Eine Notarisierung ist in Deutschland nicht erforderlich, kann aber zur Sicherheit durchgeführt werden.

Welche rechtlichen Aspekte sind bei einer Patientenverfügung zu beachten?

Eine Patientenverfügung ist ein wichtiges rechtliches Instrument, das es Ihnen ermöglicht, Ihre medizinischen Wünsche im Voraus zu äußern. Es gibt einige rechtliche Aspekte, die Sie beachten müssen. Zunächst einmal muss Ihre Patientenverfügung schriftlich verfasst und von Ihnen persönlich unterschrieben sein. Zudem muss es spezifische Anweisungen zu medizinischen Behandlungen enthalten, die Sie ablehnen oder wünschen, falls Sie nicht in der Lage sind, Ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Denken Sie daran, dass eine Patientenverfügung nur dann wirksam ist, wenn sie Ihren behandelnden Ärzten bekannt ist. Daher ist es wichtig, Kopien an Ihre Gesundheitsdienstleister und Angehörigen zu verteilen.

Wie kann man seine Angehörigen über die Patientenverfügung informieren?

Es ist wichtig, seine Angehörigen über die Patientenverfügung zu informieren. Dies kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Ein persönliches Gespräch ist oft der beste Weg, um die eigenen Wünsche und Vorstellungen zu erläutern. Man kann auch eine schriftliche Mitteilung an die Familie schicken, in der die Details der Patientenverfügung erklärt werden. Es ist auch hilfreich, Kopien der Patientenverfügung an relevante Personen zu verteilen, damit sie im Notfall schnell zugänglich sind. Zudem kann man einen Bevollmächtigten ernennen, der im Falle einer Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die Wünsche des Patienten durchsetzt.

Nahaufnahme der Hände einer älteren Person, die mit einem Stift ein Dokument auf einem Schreibtisch unterschreibt. Die Hände sind faltig und tragen einen goldenen Ehering. Im Hintergrund liegt ein geschlossenes Laptop, was auf eine bürokratische oder rechtliche Angelegenheit hindeutet.

Tipps und Empfehlungen für den Umgang mit der Patientenverfügung.

Eine Patientenverfügung ist ein wichtiges Dokument, das klarstellt, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, selbst zu entscheiden. Hier sind einige Tipps und Empfehlungen für den Umgang damit:

  1. Seien Sie spezifisch: Statt allgemeiner Aussagen, geben Sie genaue Anweisungen zu speziellen Situationen oder Behandlungen.
  2. Aktualisieren Sie regelmäßig: Ihre Meinung kann sich ändern. Überprüfen Sie Ihre Patientenverfügung mindestens alle zwei Jahre.
  3. Besprechen Sie Ihre Wünsche: Teilen Sie Ihre Entscheidungen mit Ihren Liebsten und Ihrem Arzt, damit sie wissen, was Sie möchten.
  4. Bewahren Sie es sicher auf: Stellen Sie sicher, dass Ihre Verfügung leicht zu finden ist, wenn sie benötigt wird.
  5. Holen Sie professionelle Hilfe: Ein Anwalt oder medizinischer Berater kann sicherstellen, dass Ihre Verfügung rechtlich und medizinisch korrekt ist.

Quellen:

https://www.bundesaerztekammer.de/bundesaerztekammer/patienten/patientenverfuegung
https://www.seniorenportal.de/pflege/pflegefall-was-nun/rechtzeitig-planen-vorsorgevollmacht-patientenverfuegung-betreuungsvollmacht-testament#3
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/patientenverfuegung.html


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.


< zurück zur Übersicht